06.08.2012

-19-


ja, das bild ist von mir


vereinzelt tröpfelt es noch von den bäumen die am straßenrand stehen. dunkel ist es geworden,  
straßenlaternen die einzigen lichtblicke. ein blick auf die uhr - 3:04. bald wird die sonne sich 
versuchen durch die wolken zu quetschen und wieder licht in diese triste welt zu  bringen.
durchnässte schuhe, klamotten, haare. ich fühl mich wie ein nasser hund. alles hängt schwer 
hinunter, zieht mich hinab, immer tiefer. ich würd am liebsten durch die pflastersteine 
hindurchsacken und niewieder auftauchen. einfach weg von hier, von diesem ort ohne sinn.
was lohnt dieses leben noch? was bringt dieses leben wenn du nicht der inhalt dessen bist?
immer wieder fährt mal ein auto vorbei, die leute müssen mich für'n penner halten. solange
niemand anhält und mich fragt ob er was für mich tun kann ist mir das aber relativ scheiß egal 
eigentlich. überall in meinem gesicht klebt drückend das ganze salz meiner tränen. - 
verlaufener mascara, durchwühlte haare. ich glaub ich bin froh wenn ich heute an keinem 
spiegel mehr vorbeilauf. meine sehnsucht nach dir steht mir wohl ein mal ganz fett mit edding
ins gesicht geschrieben. da kann man mir erzählen was man will.
meine beine fühlen sich an als würden sie unter all dem druck zusammenbrechen, als würden sie 
einfach durchbrechen, faser für faser, wie ein kleiner stock. trotzdem lauf ich einfach weiter, 
stell mir vor, ich wär' auch einfach nur irgendein schluck wasser, irgendeine pfütze hier auf 
dem boden. sollen die menschen doch denken was sie wollen, wie bescheuert und dumm ich
doch wäre. einfach weiter ohne auch nur einen hauch der ahnung zu haben wo ich eigentlich 
hin will. - egal wohin, einfach weg. ich dachte du wärst glücklich, ich dachte wir wären
glücklich. ich dachte..es wäre einfach..in gewisser art und weise perfekt. war es das nicht? 
eigentlich warst immer du derjenige der gesagt hat es wäre perfekt. ich..wäre perfekt. perfekt 
für dich. es scheint, als würde all das wasser das an mit klebt und backst, durch mich hindurch
laufen. all die kälte geht in meinen körper über, umschließt mich, fängt mich ein.
und ich halt sie fest, mag sie nicht mehr gehen lassen. es fühlt sich gut an, was zu spüren,
irgendwas, das einem noch das gefühl gibt, zu leben, da zu sein.
zu existieren.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen